Feuchtigkeitsschäden selbst gemacht

Feuchtigkeitsschäden

Feuchtigkeitsschäden selbst gemacht.

Viele Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden sind leider häufig selbst gemacht bzw. verursacht, ohne dass die Verursacher ahnen, was sie mit kleinen Unachtsamkeiten anrichten. Ich möchte dazu drei Beispiele aufführen:

 

 

 

 

 

 

1. Feuchtigkeit an einer Garageninnenwand

Die Situation: Eine Garage weist innen eine von oben nach unten feuchte Wand auf. Die Feuchtigkeit kommt eindeutig von oben, da der Sockel der Garagenwand trocken ist.

Auf der Garage ist ein verlängerter Balkon angelegt an dessen Rand größere Blumenkübel aus Waschbeton (1,0 x 0,5 x 0,5 m) stehen und bepflanzt sind. Die Pflanzen werden von der Hausfrau in regelmäßigen Abständen gegossen, was verständlich ist. Die Kübel haben unten eine Öffnung, damit das überschüssige Wasser abfließen kann.

Die Abdeckung des Balkons an dieser Stelle ist schadhaft oder u.U. gar nicht vorhanden, so dass das Gießwasser ungehindert in die darunterliegende Garagenwand fließen kann. Daher der Feuchtigkeitsschaden. Abhilfe: Garagendach abdichten oder das Wasser unter den Blumenkübeln gesondert in eine Regenrinne abführen.

2. Feuchtigkeit an einer Kellerwand

Die Situation: Die Kellerwand unterhalb einer größeren Fensterfront weist deutliche Feuchtigkeitsschäden auf und ist nass. Die Pflasterung vor der Fensterfront ist ebenfalls feucht, obwohl es seit Tagen nicht mehr geregnet hat. Von außen ist zu erkennen, dass das Pflaster in Richtung Fensterfront abfällt, damit es noch unterhalb der Fensterbank abschließen kann, um genügend Tageslicht in das dahinterliegende Zimmer zu lassen.

Durch das Verlegen des Pflasters mit dem Gefälle in Richtung Gebäude wird das Wasser an das Haus geführt anstatt von es von diesem weg zu leiten. Ist die Abdichtung der Kellerwand nicht vorhanden oder schadhaft, so kann Feuchtigkeit in die Wand eindringen und den og. Schaden verursachen.

Abhilfe: Kellerwand abdichten oder noch besser die Pflasterung so verlegen, dass das Gefälle vom Gebäude weg führt.

3. Feuchtigkeit in einer Ecke des Erd- und Kellergeschosses

Die Situation: in einem Wohngebäude, das z. Zt. unbewohnt ist, hat sich in einer Gebäudeecke im Erdgeschoss (EG) und Kellergeschoss (KG) kegelförmig Feuchtigkeit an der Innenwand, sowie auf dem Fußboden ausgebreitet. Das fällt besonders deutlich im KG auf, da der Estrich dort halbkreisförmig um die Ecke herum feucht ist.

Außen verläuft an dieser Ecke des Gebäudes das Regenfallrohr. Das Fallrohr selbst weist keine Schäden auf und ist auch richtig zusammengesteckt worden, allerdings muss an dem Fallrohr Feuchtigkeit entlanggelaufen sein, da deutlich Laufnasen zu sehen sind und das Mauerwerk des Gebäudes auch nass ist. Was ist los?
Der Abfluss des Fallrohres ist verstopft. Das Wasser konnte nicht durch das Fallrohr abfließen sondern floss über die Regenrinne, das Fallrohr und über das Mauerwerk ins Erdreich. Diese Feuchtigkeit ist dann Innen auf dem Putz und im Estrich des Kellerfußbodens deutlich zu Tage getreten.
Abhilfe: Regenrinne und Fallrohr sind von Laub, Moos, Tannennadeln und anderen Rückständen vom Dach freizuhalten und mindestens einmal jährlich zu kontrollieren.

Fazit: Die hier beschriebenen drei Beispiele zeigen, wie schnell eine Unachtsamkeit zu Feuchtigkeitsschäden führen kann. Hätte man von vornherein darauf geachtet, wäre mit wenig Aufwand und Mitteln Abhilfe möglich gewesen, so kann die Beseitigung der Schäden mehrere Tausend Euro kosten.